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Aufgabenfeld Zentrale Verwaltung – IKZ als Ansatzpunkt

Die bereinigten Ausgaben der Kommunen in Baden-Württemberg sind insbesondere im Hauptproduktbereich Zentrale Verwaltung (Innere Verwaltung + Sicherheit und Ordnung) höher als im Flächenländerdurchschnitt.

Gnädinger, Marc: Kommunalausgaben in BW nach Politikfeldern, Blogbeitrag vom 8.10.2025

Eine relevante Ausgabenart in diesem Aufgabenbereich sind die Personalausgaben. Von den gesamten bereinigten Ausgaben der Gemeinden, Gemeindeverbände und Zweckverbände in diesem Hauptproduktbereich im Jahr 2023 in BW von 11.015.442.000 Euro entfallen 5.458.574.000 Euro auf die Personalausgaben. Das sind knapp 50 Prozent und entspricht in Bezug auf den Prozentsatz in etwa dem Flächenländerdurchschnitt.

AusgabenartØ FLBWBY
Bereinigte Ausgaben912981716
Darunter Personalausgaben463486398

Tabelle: Pro-Kopf-Ausgaben der Gemeinden, Gemeindeverbände und Zweckverbände im Hauptproduktbereich Zentrale Verwaltung im Jahr 2023 (in Euro je Einwohner)

Quelle: Eigene Auswertung nach Statistisches Bundesamt (2025): Rechnungsergebnisse der Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände 2023, EVAS Nr. 71717, erschienen 08.09.2025; Einwohner zum 31.12.2023

Ein möglicher Hebel zur Ausgabenbegrenzung könnte für den Hauptproduktbereich im Nachdenken über die Geeignetheit der vergleichsweise kleinteiligen Kommunalstrukturen liegen. Hier bedürfte es allerdings zunächst weiterer Betrachtungen und Einschätzungen. Mit schnellen Erfolgen für die Haushaltskonsolidierung ist insofern auf der Zeitachse nicht zu rechnen.

Auf der Zeitachse schneller, wenngleich auch hier i.d.R. nicht „über Nacht“, sind Überlegungen zur einer vermehrten IKZ (Interkommunale Zusammenarbeit) und im Einzelfall auch einer intrakommunalen Zusammenarbeit fruchtbar. IKZ (auch digital) eröffnet verschiedene Vorteile:

  • Wirtschaftliche Vorteile durch die Bündelung des Personaleinsatzes, Prozessharmonisierung und Personalauslastung,
  • Sinnvolle Vertretungsregelungen, Spezialisierung und Rechtssicherheit sowie Wissenstransfer im Kontext komplexer werdender Aufgaben und zunehmender Schwierigkeiten der Fachkräftegewinnung
  • Flexibles Arbeiten, Aufgabenvielfalt und Aufstiegsoptionen mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen für das Personal (Arbeitsplatzattraktivität)

In keinem anderen Hauptproduktbereich sind die Offerten für die IKZ und intrakommunaler Zusammenarbeit größer als bei der Zentralen Verwaltung. Bei den Internen Dienstleistern und darüber hinaus drängt es sich geradezu auf, über IKZ nachzudenken, z.B. beim Bauhof, der Personal- und Finanzverwaltung, der IT, der Ordnungsverwaltung bis hin zur Feuerwehr.