Quartil, unteres
Bei interkommunalen Kennzahlenvergleichen mit dem Ziel des Lernens vom Anderen und zum Aufspüren von Konsolidierungspotenzialen finden innerhalb der Vergleichsgruppe zur Berechnung der Optimierungspotenziale i.d.R. keine Vergleiche mit dem besten Wert statt. Stattdessen wird mit dem unteren Quartil gearbeitet. Der untere Quartilswert ist der Wert einer nach Größe sortierten Zahlenfolge, bei dem 25 Prozent aller Werte kleiner und 75 Prozent aller Werte größer sind.
Typisches Einsatzfeld derartiger Berechnungen ist der Vergleich von Zuschussbedarfen bei rein freiwilligen Leistungen oder der Vergleich von Personal-Vollzeitäquivalenten bei standardisiertem Aufgabenbereich für deren Einsatz. Bei denjenigen Kommunen, deren Wert oberhalb des Quartilswertes liegt, wird in diesen Fällen ein rechnerisches Konsolidierungs- oder Verbesserungspotential angenommen. Es kann in Geldeinheiten berechnet werden.
Es ist zu beachten, dass das berechnete Potential nicht immer und nicht immer sofort geborgen werden kann. So kann ein überhöhter Personaleinsatz beispielsweise nicht sofort durch Kündigung behoben werden, bei freiwilligen Zuschüssen können Verträge mit Privaten laufzeitbedingt nicht sofort aufgelöst werden und es gibt Unteilbarkeiten. Ein Bürgerhaus oder Schwimmbad usf. mit einem Defizit über dem unteren Quartilswert kann nicht geteilt werden. Des Weiteren stehen kommunalpolitische Prioritätensetzungen bei freiwilligen Aufgaben und Standards, die einer Bergung der Konsolidierungspotenziale entgegenstehen können.