Steuern

Gewerbesteuer in BW vielfach nicht die wichtigste Kommunalsteuer

Quantitativ ist die die Gewerbesteuer die wichtigste kommunale Steuerertragsquelle. Das gilt auch in Baden-Württemberg. So entfallen in Baden-Württemberg insgesamt 56,3 Prozent der Netto-Gesamtsteuereinnahmen des Jahres 2024 auf Realsteuern und 46,8 Prozent speziell auf die Gewerbesteuer (netto).

Gnädinger, Marc: Kommunalfinanzbericht Baden-Württemberg 2025, S. 6 f.

Allerdings sind die Gewerbesteuereinnahmen relativ ungleich verteilt. Im Jahr 2023 war deutschlandweit für knapp 72 Prozent der Gemeinden der Einkommensteuer-Anteil wichtiger als die Gewerbesteuer. In Baden-Württemberg waren im Jahr 2023 nur in 313 der 1.101 Städte und Gemeinden das Netto-Aufkommen aus der Gewerbesteuer höher als das Aufkommen aus dem Einkommenssteueranteil. In 788 Städten und Gemeinden und damit ebenfalls bei rund 72 Prozent war hingegen der Einkommensteueranteil quantitativ wichtiger als die Gewerbesteuer. Diese Zahlen lassen die die Gewerbesteuer als scheinbar wichtigste Kommunalsteuer (in Baden-Württemberg) in einem gänzlich anderen Licht erscheinen.

Diese Erkenntnis ist unter anderem deshalb wichtig, weil Gemeinden beim Einkommensteuer-Anteil kein Hebesatzrecht haben. Über 70 Prozent der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg können folglich die Einnahmen aus ihrer wichtigsten Steuer nicht direkt selbst beeinflussen.

Quelle: Eigene Berechnungen, Daten entnommen aus Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Regionaldatenbank Deutschland: Ist-Aufkommen, Grundbeträge, Hebesätze, Realsteueraufbringungskraft, Gewerbesteuerumlage, Gewerbesteuer netto, Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer und Steuereinnahmekraft – Jahressumme – regionale Tiefe: Gemeinden, Tabelle 71231-01-03-5.